Irrtum Nr. 1: Weicher = besser!
Einlagen, die nur weich sind, sind nicht nur ineffektiv, sondern befördern sogar noch bestehende Probleme. Die Vorstellung in den Schuh zu schlüpfen und rundum wohlig weich gebettet zu sein ist natürlich verlockend, nur lösen solche Einlegesohlen die Probleme nicht. Eine gute, weil sinnvoll durchdachte und individuell angepasste orthopädische Einlage ist ein Mix aus unterstützenden, führenden und bettenden Elementen, die zusammenwirken, um Fehlstellungen des Sprunggelenks, der Bänder und Muskeln auszugleichen.
Irrtum Nr. 2: Schuheinlagen müssen von Anfang an bequem sitzen.
Ähnlich wie der Gedanke „weicher = besser“, denken viele Menschen, ihre Einlagen müssten sich beim ersten Tragen bereits angenehm im Schuh anfühlen. Wenn man die Funktion einer Einlage einmal verstanden hat, nämlich das Ausrichten und Abstützen hin zu einer optimalen, natürlichen Fußstellung, so wird klar, dass genau das auch Zeit und eine Gewöhnungsphase braucht.
Einlagen funktionieren ein Stück weit wie bspw. eine Zahnspange, sie üben Druck auf bestimmte Bereiche aus, um diese in die anatomisch beste Form zu bringen. Dieser Druck kann sich unangenehm anfühlen, weil Muskeln, Bänder und Gelenke sich an das neue Zusammenspiel gewöhnen müssen. Die richtigen Einlagen verteilen das Körpergewicht ausgeglichen und verhindern punktuelle Belastungsspitzen.
Wir empfehlen, sich langsam an die neuen Einlagen zu gewöhnen. Tragen Sie neue Einlagen zunächst zwischen ½ bis zu 1 Stunde und erhöhen Sie schrittweise die Tragedauer, bis sich Ihr Körper an die Umstellung gewöhnt hat. Ihre Füße werden Ihnen die unangenehme Gewöhnungsphase und das Tragen der Einlagen schlussendlich danken.
Tipp: Nehmen Sie die Einlagen über Nacht aus den Schuhen. Die Schuheinlagen können so besser auslüften und abtrocknen und Sie verlängern die Haltbarkeit Ihrer Einlagen.
Irrtum Nr. 3: Schuheinlagen sind nur für Leute mit schmerzenden Füßen.
Einlagen sind selbstverständlich dazu da, etwas gegen schmerzende Füße zu unternehmen, aber das ist lange nicht der einzige Grund, Einlagen zu tragen. Füße bilden das Fundament, tragen das Körpergewicht und sorgen für die nötige Stabilität. Vom Fundament ausgehend ist somit auch die ganze weiterführende Muskelkette beeinflusst. Eine Fehlhaltung der Füße kann Knieprobleme, Rückenschmerzen und Verspannungen auslösen. Kleinste Änderungen der Fußstellung können enorme Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat und das Wohlbefinden haben. Wenn Sie beim nächsten Mal also Probleme mit den Gelenken haben, mit Migräne kämpfen oder Verspannungen den Alltag erschweren, denken Sie auch daran, dass die Füße ein möglicher Verursacher sein können.
Irrtum Nr. 4: Einlagen wirken nur auf die Symptome, nicht auf die Ursachen.
Genau wie Einlagen nicht wirken können, wenn sie ausschließlich weich sind, so reicht das Abstützen allein ebenso wenig. Es gibt Einlagen, die das Fußgewölbe abstützen und so das Sprunggelenk aufrichten, aber die übrigen Fußareale und die natürliche Beweglichkeit der Füße unberücksichtigt lassen. Gute klassische orthopädische Einlagen aus dem Sanitätshaus folgen dem anatomisch-natürlichen Bewegungsablauf, erlauben den Füßen ausreichend Flexibilität in der Bewegung, stützen im richtigen Maß ab, verteilen das Körpergewicht ideal, betten belastete Bereiche und erlauben der Muskulatur zu arbeiten.
Sensomotorische Einlagen, als Resultat einer dezidierten Haltungsanalyse, bewirken eine Haltungskorrektur und fördern die Körperbalance und Schmerzfreiheit dauerhaft. Da der Körper die korrigierte Haltung als Normalhaltung abspeichert, entfällt später sogar das Tragen der Einlagen ganz.
Irrtum Nr. 5: Schuheinlagen passen nur in orthopädische Schuhe.
Heute steckt hinter vielen Schuhmodellen jede Menge ausgeklügelte Technik, angefangen bei gedämpften, superleichten Laufschuhen für Pronation oder Supination, ultrastabile Allwetter-Wanderschuhe oder den extraweiten Cityschuhen. Ein wechselbares Fußbett erlaubt in der Regel auch das Tragen von individuellen Schuheinlagen in den Lieblingsalltagsschuhen, die nichts mit klobigen orthopädischen Spezialschuhen gemein haben, ob Businessschuh, Sneaker oder Laufschuh.
Grundsätzlich empfehlen wir Schuhe zu tragen, die nicht zu eng und zu klein sind, natürlich auch nicht zu groß. Als Richtwert sollte Ihr Fuß ca. 1 cm Bewegungsfreiheit im Schuh nach vorne haben.
Irrtum Nr. 6: Ein Paar Einlagen reicht für alle Schuhe aus, man kann ja wechseln.
Auch wenn man Einlagen herausnehmen und in ein anderes Paar Schuhe einlegen kann, so sollten Schuh und Einlage immer ein Paar bilden, auch wenn das bedeutet, dass man mehrere Paare Einlagen kaufen muss. Unsere Einlagen werden für Ihre Schuhe individuell bei der Abholung für Ihre Schuhe eingeschliffen und passen optimal zu genau diesem Schuhmodell, weshalb sie dann auch dort am besten wirken können. Jeder Schuh ist anders, das eine Paar ein wenig breiter, kürzer, abgelaufener oder unterscheidet sich in anderer Weise und Funktion.
Irrtum Nr. 7: Standard reicht aus.
Die genormte Standardeinlage aus dem Internet, Sportgeschäft oder gar aus dem Supermarkt deckt einen Normfall ab. Nur was ist ein normierter Fuß in, sagen wir mal Schuhgröße 42? Wie hoch muss ggf. die Abstützung des Längsgewölbes sein, an welcher Position muss die Pelotte hinter den Mittelfußköpfchen sitzen? An welchem Punkt muss gestützt, entlastet und / oder weich gebettet werden?
Nur im persönlichen Gespräch mit dem Fachmann, dem Orthopädietechniker im Sanitätshaus, und nach einer eingehenden Untersuchung der Füße und ggf. einer Haltungsanalyse können wirklich zielgerichtet Einlagen gefertigt werden, die dauerhaft die „Leistung“ bringen, die erwartet wird.